Wir freuen uns, die 84. Jahrestagung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft vom 10. bis 14. März 2024 nach 21 Jahren das zweite Mal an der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausrichten zu dürfen.
Die Jenaer Geophysikerinnen und Geophysiker feiern ein rundes Jubiläum: das Geodynamische Observatorium Moxa wurde vor 60 Jahren eingerichtet.
Der rege wissenschaftliche Austausch steht im Fokus der Tagung, genau wie die Möglichkeit sich informell über verschiedenste Themen mit Bezug zur Geophysik auszutauschen, alte und neue Bekannte zu treffen oder auch Kontakte für die weitere Karriere zu knüpfen.
So ist bei der Vielzahl von Präsentationen zu aktuellen Entwicklungen geophysikalischer Methoden, neuen Daten und spannenden Forschungsergebnissen, den Ständen großer und kleiner Unternehmen, den Treffen der Arbeitskreise, beim Meet & Greet, bei der Jobbörse und vielem mehr diese Woche vor allem: ein Ort der so wichtigen persönlichen Begegnungen und Diskussionen am Rande der zahlreichen Veranstaltungen. Hier entstehen neue Projektideen und Kooperationen.
Viele Karrieren beginnen beim Schlendern durch die Firmenausstellung, bei angeregten Gesprächen an den Postern, deren Präsentation viel Zeit gegeben wird, oder in den Kaffeepausen nach den Vorträgen. So erhalten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler die Möglichkeit, ihre Arbeiten einem breiten Fachpublikum vorzustellen und mit ganz verschiedenen Personen zu diskutieren. 2023 konnten wir dies in Bremen zum ersten Mal nach der Pandemie mit all ihren Einschränkungen wieder genießen und freuen uns, dass dieser so wichtige direkte Austausch wieder lebhaft und zur neuen alten Routine wird.
Die vier Schwerpunktthemen haben wir vor dem Hintergrund der Jenaer Forschung ausgewählt, jedoch sind diese Themen gegenwärtig von weit überregionaler Bedeutung. Lange Zeitreihen dienen nicht nur der Identifizierung natürlicher Signale des Erdsystems, das wir als vom Erdkern bis zur hohen Atmosphäre und darüber hinaus reichend ansehen, sondern sie sind die wichtigste Dokumentation des globalen Wandels und somit unverzichtbare Grundlage von möglicher Mitigation und Prävention. Die „Model-Data-Integration“ stellt eine der großen aktuellen Herausforderung nicht nur der Geophysik sondern etlicher Naturwissenschaften dar. Hier freuen wir uns auf Beiträge sowohl der globalen als auch der angewandten Geophysik. Fluide in der Erdkruste und ihr Zusammenhang mit natürlicher und induzierter Seismizität wird ein weiteres Schwerpunkthema sein. Neben der Beobachtung und Modellierung der Prozesse ist hier auch das Abbilden von Fluiden im Untergrund von großem Interesse. Seismisches Rauschen und die seismische Coda werden trotz ihres komplexen Charakters zunehmend auch als wichtige Informationsquelle über die Erde wahrgenommen. Allen Schwerpunktthemen ist gemeinsam, dass hier innovative Entwicklungen in der Simulation und Datenanalyse, oft mit modernen KI-Werkzeugen, im Mittelpunkt stehen.
Während die Schwerpunktthemen grundlagenwissenschaftliche und angewandte Aspekte von Forschung und Entwicklung vereinen, steht das Kolloquium „Geophysik aus der Praxis“ ganz im Zeichen geophysikalischer Anwendungen in der Wirtschaft. In den vielfältigen Sessions werden nicht nur methodische Entwicklungen, neueste multimodale Datensätze oder Fallbeispiele aus der Forschungs- und Industriepraxis vorgestellt, sondern sie bieten auch eine Plattform, aktuelle Themen wie „open source“ oder die Rolle, Sichtbarkeit und Wahrnehmung der Geophysik in der Öffentlichkeit anzusprechen.
Der direkt im Anschluss an die Tagung geplante internationale DGG-SEG-Workshop zum Thema „Alternative energy use and subsurface storage - heat, hydrogen and compressed air“ musste mangels Interesse leider abgesagt werden.
Wir hoffen, Sie möglichst zahlreich in Jena begrüßen zu dürfen!
Das Organisationsteam